Gesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich

vom 13. März 1938.

geändert durch
Gesetz über den Aufbau der Verwaltung in der Ostmark vom 14. April 1939

faktisch aufgehoben durch die Unabhängigkeitserklärung Österreichs vom 27. April 1945 (StGBl. Nr. 1) bzw. Punkt VIII. der Mitteilung über die Dreimächtekonferenz von Berlin (Potsdamer Protokoll) vom 2. August 1945 (ABl. Kontrollrat Erg. S. 13); eine formale Aufhebung in deutschem Recht ist nicht erfolgt,
 

Die Reichsregierung hat das folgende Gesetz beschlossen, das hiermit verkündet wird:

Artikel I.

Das von der Österreichischen Bundesregierung beschlossene Bundesverfassungsgesetz über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich vom 13. März 1938 wird hiermit Deutsches Reichsgesetz; es hat folgenden Wortlaut:
(es folgt der Wortlaut).

Durch das Gesetz über den Aufbau der Verwaltung in der Ostmark vom 14. April 1939 wurde der Artikel I. des österr. Bundesverfassungsgesetzes (Art. I. des Reichsgesetzes) dahingehend geändert, daß anstelle des deutschen Landes Österreich acht Reichsgaue errichtet wurden.

Artikel II.

Das derzeit in Österreich geltende Recht bleibt bis auf weiteres in Kraft. Die Einführung des Reichsrechts in Österreich erfolgt durch den Führer und Reichskanzler oder den von ihm hierzu ermächtigten Reichsminister.

hierzu siehe u.a. die Erlasse des Führers und Reichskanzlers vom 15. März 1938 (RGBl. I. S. 245, ber. 258), vom 15. März 1938 (RGBl. I. S. 247, 248, 249), vom 17. März 1938 (RGBl. I. S. 255), und die Verordnungen vom 16. März 1938 (RGBl. I. S. 249), vom 22. März 1938 (RGBl. I. S. 287, 301), vom 23. April 1938 (RGBl. I. S. 413), vom 30. April 1938 (RGBl. I. S. 455) u. v. a.

Artikel III.

Der Reichsminister des Innern wird ermächtigt, im Einvernehmen mit den beteiligten Reichsministern bis zur Durchführung und Ergänzung dieses Gesetzes erforderlichen Rechts- und Verwaltungsvorschriften zu erlassen.

siehe hierzu die Verordnung vom 16. März 1938 (RGBl. I. S. 249) und die Verordnung vom 18. März 1938 (RGBl. I. S. 262).

Artikel IV.

Das Gesetz tritt am Tage seiner Verkündung in Kraft.

verkündet am 14. März 1938.

    Linz, den 13. März 1938

Der Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler

Der Reichsminister der Luftfahrt
Göring
Generalfeldmarschall

Der Reichsminister des Innern
Frick

Der Reichsminister des Auswärtigen
von Ribbentrop

Der Stellvertreter des Führers
R. Heß


Quelle: Reichsgesetzblatt 1938 I S. 238
Dr. Dr. A. Dehlinger, Systematische Übersicht über 76 Jhg. RGBl. (1867-1942), Kohlhammer Stuttgart 1943
Schönfelder, Deutsche Reichsgesetze, Beck 1944
Hinweis
© 14. Februar 2004
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